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Anleihe

Eine Anleihe ist ein festverzinsliches Wertpapier, das von Unternehmen, Banken oder Staaten ausgegeben wird, um Kapital von Investoren aufzunehmen. Sie gehört zur Gruppe der Schuldverschreibungen und wird auch als Bond bezeichnet. Durch den Kauf einer Anleihe wird der Anleger zum Gläubiger des Emittenten (Herausgebers der Anleihe).


Wie funktioniert eine Anleihe?

Beim Erwerb einer Anleihe stellt der Anleger dem Emittenten für einen bestimmten Zeitraum Kapital zur Verfügung. Im Gegenzug verpflichtet sich der Emittent:

  1. Regelmäßig Zinsen (Kupon) zu zahlen.
  2. Am Ende der Laufzeit das investierte Kapital (Nennwert) vollständig zurückzuzahlen.

Beispiel: Eine Anleihe mit einem Nennwert von 1.000 Euro, einem Zinssatz von 3 % und einer Laufzeit von 5 Jahren zahlt dem Anleger jährlich 30 Euro Zinsen und nach Ablauf der 5 Jahre die 1.000 Euro zurück.


Arten von Anleihen

Es gibt verschiedene Arten von Anleihen, die sich in Bezug auf Emittent, Laufzeit und Risiko unterscheiden:

  • Staatsanleihen: Herausgegeben von Regierungen, gelten meist als besonders sicher.
  • Unternehmensanleihen: Von Unternehmen emittiert, oft mit höherem Risiko und höheren Zinsen.
  • Bankenanleihen: Von Banken ausgegeben, zur Finanzierung ihrer Geschäfte.
  • Pfandbriefe: Besondere Form der Anleihe, bei der der Emittent durch Grundvermögen abgesichert ist.
  • Hochzinsanleihen (High-Yield-Bonds): Anleihen mit hohen Zinsen, die jedoch ein höheres Ausfallrisiko tragen.
  • Nullkuponanleihen: Anleihen ohne regelmäßige Zinszahlungen, die unter ihrem Nennwert ausgegeben werden.

Wichtige Begriffe rund um Anleihen

  • Kupon: Der festgelegte Zinssatz, den der Emittent an den Anleger zahlt.
  • Nennwert: Der Betrag, den der Anleger am Ende der Laufzeit zurückerhält.
  • Laufzeit: Der Zeitraum, für den die Anleihe ausgegeben wird.
  • Rendite: Der tatsächliche Ertrag, den der Anleger aus der Anleihe erzielt. Sie hängt vom Kaufpreis und den Zinszahlungen ab.
  • Kurs: Der aktuelle Marktpreis der Anleihe, der vom Nennwert abweichen kann.

Chancen und Risiken von Anleihen

Chancen:
  • Regelmäßige Zinseinnahmen: Anleihen bieten planbare Erträge.
  • Kapitalrückzahlung: Bei seriösen Emittenten ist die Rückzahlung des Nennwerts relativ sicher.
  • Kursgewinne: Durch Handel am Markt kann eine Anleihe teurer verkauft werden, als sie gekauft wurde.
Risiken:
  • Zinsänderungsrisiko: Steigen die Marktzinsen, sinkt der Kurs bestehender Anleihen.
  • Ausfallrisiko: Der Emittent kann zahlungsunfähig werden und die Rückzahlung ausbleiben.
  • Inflationsrisiko: Eine hohe Inflation kann die reale Rendite schmälern.

Für wen sind Anleihen geeignet?

Anleihen eignen sich besonders für Anleger, die:

  • Wert auf regelmäßige Erträge legen.
  • Ihr Portfolio mit weniger schwankenden Anlagen diversifizieren möchten.
  • Ein geringeres Risiko im Vergleich zu Aktien bevorzugen.

Fazit

Anleihen sind eine bewährte Möglichkeit, Kapital sicher und planbar anzulegen. Sie bieten regelmäßige Erträge und eine hohe Stabilität – je nach Art und Emittent. Allerdings sollten Anleger die jeweiligen Risiken und Renditepotenziale sorgfältig abwägen und auf die Bonität des Emittenten achten.

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