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Arbitrage

Arbitrage bezeichnet eine Anlagestrategie, bei der Preisunterschiede für ein und dasselbe oder ähnliche Finanzinstrumente an verschiedenen Märkten oder Handelsplätzen ausgenutzt werden, um risikofreie Gewinne zu erzielen. Diese Preisunterschiede können aufgrund von Markteffizienz, zeitlichen Verzögerungen oder regionalen Unterschieden entstehen.


Beispiele für Arbitragearten

  1. Raum-Arbitrage (Spatial Arbitrage):
    Kauf eines Vermögenswerts an einem Markt mit niedrigem Preis und gleichzeitiger Verkauf desselben Vermögenswerts an einem anderen Markt mit höherem Preis.
    Beispiel: Der Preis einer Aktie an der Börse in Frankfurt ist niedriger als an der Börse in New York. Ein Arbitrageur kauft in Frankfurt und verkauft in New York.
  2. Zeit-Arbitrage (Temporal Arbitrage):
    Nutzung zeitlicher Verzögerungen, z. B. bei der Anpassung von Preisen an neuen Informationen.
    Beispiel: Ein Unternehmen veröffentlicht Quartalszahlen nach Börsenschluss in den USA, aber die Märkte in Asien sind bereits geöffnet und reagieren darauf.
  3. Dreiecksarbitrage (Triangular Arbitrage):
    Diese Strategie wird häufig im Devisenhandel angewendet und umfasst den simultanen Handel zwischen drei verschiedenen Währungspaaren, um eine Preisdifferenz auszunutzen.
    Beispiel: Der Wechselkurs zwischen Euro, US-Dollar und britischem Pfund wird strategisch gehandelt, um kleine Gewinne zu realisieren.

Voraussetzungen für Arbitrage

  • Marktineffizienzen: Preisunterschiede müssen existieren.
  • Schnelle Transaktionen: Dank moderner Technologie können Arbitrageure extrem schnell handeln, um Preisdifferenzen zu nutzen.
  • Niedrige Transaktionskosten: Hohe Gebühren könnten die Gewinne aus Arbitrage zunichtemachen.
  • Kapitalverfügbarkeit: Arbitrage ist oft kapitalintensiv, insbesondere bei geringen Margen.

Risiken von Arbitrage


Obwohl Arbitrage im Idealfall risikofrei erscheint, können folgende Risiken auftreten:

  • Timing-Risiken: Verzögerungen zwischen Kauf und Verkauf können Verluste verursachen.
  • Transaktionskosten: Unvorhergesehene Kosten können die Margen schmälern.
  • Marktrisiken: Plötzliche Marktbewegungen während einer Arbitrage-Transaktion können unerwartete Verluste bringen.

Rolle im Finanzmarkt

Arbitrage trägt zur Effizienz der Märkte bei, da Preisunterschiede durch das Handeln der Arbitrageure schnell ausgeglichen werden. Dies hilft, eine einheitliche Preisbildung für gleiche oder ähnliche Vermögenswerte zu gewährleisten.

Fazit

Arbitrage ist eine wichtige und weit verbreitete Strategie im Finanzwesen, die von professionellen Marktteilnehmern wie Hedgefonds, institutionellen Investoren und spezialisierten Händlern eingesetzt wird. Sie erfordert jedoch technisches Know-how, Zugang zu modernen Handelssystemen und eine gründliche Analyse der Märkte.

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