Ausgabeaufschlag
Der Ausgabeaufschlag, auch als Agio bezeichnet, ist eine einmalige Gebühr, die bei der Zeichnung oder dem Kauf von Investmentfondsanteilen erhoben wird. Er dient der Deckung der Vertriebskosten des Fonds und wird zusätzlich zum Anteilspreis berechnet.
Wie funktioniert der Ausgabeaufschlag?
- Der Ausgabeaufschlag wird in Prozent des Nettoinventarwerts (NAV) der Fondsanteile berechnet.
- Er reduziert die tatsächlich investierte Summe, da ein Teil der Einzahlung für die Gebühr verwendet wird.
- Beispiel: Bei einem Ausgabeaufschlag von 5 % und einer Investition von 1.000 Euro fließen nur 950 Euro in den Fonds, während 50 Euro als Gebühr einbehalten werden.
Höhe des Ausgabeaufschlags:
Die Höhe des Ausgabeaufschlags variiert je nach Fonds und beträgt in der Regel zwischen 3 % und 5 %. Er ist typischerweise bei aktiv gemanagten Fonds höher als bei passiven Anlageprodukten wie ETFs. Bei einigen Fonds, z. B. Geldmarktfonds, kann der Ausgabeaufschlag entfallen oder sehr gering sein.
Wofür wird der Ausgabeaufschlag verwendet?
Der Ausgabeaufschlag deckt primär die Kosten für:
- Beratung durch Finanzberater oder Banken, die den Fonds vertreiben.
- Vertrieb und Marketing des Fonds.
Vorteile für Anleger
- Der Ausgabeaufschlag ermöglicht es, qualifizierte Beratung durch Banken oder Finanzberater in Anspruch zu nehmen.
- Er wird nur einmalig bei der Investition fällig und belastet nicht laufend die Rendite.
Nachteile für Anleger
- Renditeminderung: Der Ausgabeaufschlag reduziert den investierten Betrag und damit die potenzielle Rendite, insbesondere bei kurzfristigen Investments.
- Hohe Kosten bei großen Einlagen: Besonders bei größeren Summen kann der Ausgabeaufschlag erheblich sein.
- Konkurrenz durch kostengünstigere Alternativen: ETFs und andere Fondsprodukte erheben keinen oder einen deutlich geringeren Ausgabeaufschlag.
Alternativen und Rabatte
- Direktbanken: Viele Direktbanken bieten Fonds ohne oder mit reduziertem Ausgabeaufschlag an.
- Sparpläne: Bei Fonds-Sparplänen ist der Ausgabeaufschlag häufig geringer.
- ETFs: Börsengehandelte Fonds (ETFs) verzichten in der Regel auf einen Ausgabeaufschlag und berechnen stattdessen geringe Transaktionskosten.
Berechnung des Ausgabeaufschlags

Beispiel:
- Nettoinventarwert eines Fondsanteils: 100 Euro
- Ausgabeaufschlag: 5 %
- Preis inklusive Ausgabeaufschlag:

Fazit
Der Ausgabeaufschlag ist ein wichtiger Kostenfaktor bei der Anlage in Investmentfonds und sollte bei der Auswahl eines Fonds berücksichtigt werden. Für langfristig orientierte Anleger kann er sich relativieren, da sich die Kosten über einen längeren Zeitraum amortisieren. Dennoch können Alternativen wie ETFs oder Fonds mit Rabatt attraktive Optionen darstellen, um Kosten zu minimieren und die Rendite zu steigern.