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Bausparvertrag

Ein Bausparvertrag ist ein langfristiger Spar- und Darlehensvertrag zwischen einem Kunden und einer Bausparkasse. Er dient der gezielten Ansparung von Eigenkapital für den Erwerb, Bau, oder die Renovierung von Wohneigentum und bietet später die Möglichkeit, ein zinsgünstiges Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen.


Funktionsweise eines Bausparvertrags

Der Bausparvertrag besteht aus zwei Phasen:

  1. Ansparphase:
    In der Ansparphase zahlt der Kunde regelmäßige Beiträge auf sein Bausparkonto ein, bis ein bestimmter Prozentsatz der Bausparsumme (z. B. 30–50 %) angespart ist. Dieser Betrag wird verzinst, meist zu einem festen, aber vergleichsweise niedrigen Zinssatz.
  2. Darlehensphase:
    Nach Erreichen der Mindestsparsumme und einer festgelegten Bewertungszahl (Punktesystem zur Vergabe des Darlehens) erhält der Kunde die Möglichkeit, ein zinsgünstiges Darlehen über den restlichen Teil der vereinbarten Bausparsumme aufzunehmen. Die Rückzahlung des Darlehens erfolgt in festen Raten.

Merkmale des Bausparvertrags

  • Bausparsumme:
    Der Kunde legt bei Vertragsabschluss die gewünschte Bausparsumme fest, die sich aus dem Ansparguthaben und dem späteren Darlehen zusammensetzt.
  • Feste Zinssätze:
    Sowohl der Sparzins als auch der Darlehenszins werden bereits bei Vertragsabschluss festgelegt, was Planungssicherheit bietet.
  • Staatliche Förderung:
    Je nach Einkommenssituation können Kunden von staatlichen Förderungen profitieren, z. B. durch die Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmersparzulage oder den Einsatz des Wohn-Riester-Förderprogramms.
  • Zweckbindung:
    Das angesparte Guthaben und das Darlehen müssen in der Regel wohnwirtschaftlich verwendet werden, z. B. für den Kauf, Bau oder die Renovierung von Immobilien.

Vorteile eines Bausparvertrags

  • Planungssicherheit: Dank der festen Zinsen bleiben die Finanzierungskosten kalkulierbar.
  • Eigenkapitalaufbau: Die Ansparphase hilft, Eigenkapital für eine Immobilienfinanzierung aufzubauen.
  • Flexibilität: Das Guthaben kann auch für Renovierungen oder Modernisierungen genutzt werden.
  • Fördermöglichkeiten: Staatliche Prämien und Zulagen können die Attraktivität erhöhen.

Nachteile eines Bausparvertrags

  • Niedrige Sparzinsen: Die Guthabenzinsen liegen oft unter dem Niveau anderer Sparprodukte.
  • Gebühren: Abschlussgebühren und Verwaltungskosten können die Rendite schmälern.
  • Zweckbindung: Die Mittel sind an wohnwirtschaftliche Verwendungen gebunden.
  • Eingeschränkte Flexibilität: Die Auszahlung des Darlehens hängt von bestimmten Kriterien wie der Bewertungszahl ab.

Wann ist ein Bausparvertrag sinnvoll?

Ein Bausparvertrag eignet sich besonders für Personen, die:

  • in Zukunft Wohneigentum erwerben oder modernisieren möchten,
  • staatliche Förderungen nutzen wollen,
  • Wert auf planbare Finanzierungskosten legen.

Fazit

Der Bausparvertrag ist ein bewährtes Instrument zur langfristigen Planung und Finanzierung von Wohneigentum. Er kombiniert Sparen mit der Möglichkeit eines zinsgünstigen Darlehens, hat jedoch aufgrund der niedrigen Guthabenzinsen und Gebühren auch Nachteile. Vor Vertragsabschluss sollte sorgfältig geprüft werden, ob ein Bausparvertrag zur individuellen Finanzplanung passt.

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